Finanzlehrkraft: Diensthaftpflicht

Themenübersicht

Grundsätzliches zur Aufsichtspflicht in der Schule

Neben dem Unterrichten besteht ein wesentlicher Teil deiner Arbeit als Lehrkraft auch in der Beaufsichtigung der dir anvertrauten Schülerinnen und Schüler. Dabei sollst du Lehrkraft durch die Aufsicht Schäden von Schülerinnen und Schüler abwehren und auch mögliche Schäden durch Schülerinnen und Schüler unterbinden. Die Aufsichtspflicht wird dir durch Unterrichtszuweisung oder durch eine freiwillige Übernahme übertragen, wobei für die Organisation der Aufsicht in einer Schule die Schulleitung zuständig ist. An dieser Stelle kann sogar gesagt werden, dass du grundsätzlich für alle Schülerinnen und Schülern eine Aufsichtspflicht hast.

Müssen die Schüler lückenlos beaufsichtigt werden?

Grundsätzlich gilt, dass deine Schülerinnen und Schüler zur Selbstständigkeit erzogen werden sollen. Dabei gilt der Grundsatz  „Je älter, desto mehr kann von der Aufsicht hin zur Belehrung übergegangen werden“. Dabei solltest du präventiv, aktiv und vorausschauend handeln und vor allem bei gefährlichen Tätigkeiten sehr wachsam sein.

Die Säulen der Aufsichtspflicht für Lehrer

Finanzlehrkraft: Säulen der Aufsichtspflicht für Lehrer

Die drei Säulen der Aufsichtspflicht zeigen dir, wie du deine Aufsichtspflicht im Schulalltag gestalten solltest. Dabei kann unter der präventiven Aufsichtsführung vorausschauendes Handeln verstanden werden, bei dem du mögliche Gefahrenquellen im Blick hast und dir frühzeitig überlegst, wie du mit den Gefahrenquellen umgehen kannst. Diese Gefahrenquellen sind von dir proaktiv zu beseitigen, sodass deinen Schülerinnen und Schülern nichts passieren kann. Im Alltag kann mit deiner Aufsichtspflicht  auch mal ein beherztes Eingreifen einhergehen. Zuletzt ist es wichtig, dass sich deine Schülerinnen und Schüler kontinuierlich von dir beaufsichtigt fühlen und deine Belehrungen ernst nehmen.

Fahrlässiges und vorsätzliches Verhalten - Was ist wie abgesichert?

Wann handelt ein Lehrer mit direktem Vorsatz?

Direkter Vorsatz liegt vor, wenn man weiß, dass ein Verhalten einen Schaden bspw. einen Unfall herbeiführen wird und diesen auch herbeiführen möchte. Beispiel direkter Vorsatz: Man schubst einen Schüler und dieser fällt dann die Treppe herunter.

Wann handelt ein Lehrer mit bedingtem Vorsatz?

Bedingter Vorsatz liegt vor, wenn man einen Schaden zwar nicht als Ziel hat, diesen Schaden aber in Kauf nimmt. Beispiel: Man fährt nach der Schule über den Parkplatz. Eine Gruppe von Schülern versperrt die Ausfahrt. Durch ein langsames Hineinfahren in die Gruppe erschreckt sich ein Schüler und fällt vom Fahrrad. Die Folge ist ein Armbruch.

Wann handelt ein Lehrer grob fahrlässig?

Die grobe Fahrlässigkeit ist die am häufigsten vorkommende Variante. Grobe Fahrlässigkeit liegt vor, wenn eine Lehrkraft davon ausgeht, dass schon nichts passieren wird. Hier zahlt zunächst der Dienstherr über die Amtshaftung und nimmt in einem weiteren Schritt die Lehrkraft in Regress. Die Grundlage dafür bildet folgende Beurteilung: Wer hofft, es würde schon nichts passieren, jedoch abschätzen kann, dass etwas passieren könnte, den trifft erhebliche Schuld, da keine Gegenmaßnahmen ergriffen werden.
 
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Wann handelt ein Lehrer leicht fahrlässig?

Leichte Fahrlässigkeit liegt vor, wenn die Gefahr nicht bewusst wahrgenommen wird, obwohl die Lehrkraft diese hätte sehen können. Hier zahlt der Dienstherr, ohne die Lehrkraft in Regress zu nehmen. 

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